24 Security by Obscurity: Risiken und Gefahren

Security by Obscurity ist ein umstrittenes Konzept in der IT-Sicherheit. Es bezieht sich auf die Praxis, Sicherheitslücken oder Schwachstellen durch Geheimhaltung zu “schützen”, statt sie direkt zu beheben. Dieser Ansatz birgt jedoch erhebliche Risiken und wird von Sicherheitsexperten weitgehend abgelehnt.

24.1 Grundprinzip von Security by Obscurity

24.2 Risiken und Probleme

  1. Falsches Sicherheitsgefühl: Die Geheimhaltung von Schwachstellen kann zu einem falschen Sicherheitsgefühl führen, da angenommen wird, dass Unbekanntes sicher ist.
  2. Unentdeckte Schwachstellen: Versteckte Schwachstellen bleiben oft unentdeckt und daher ungepatcht, was das Risiko von Ausnutzung erhöht.
  3. Mangelnde Robustheit: Systeme, die auf Geheimhaltung statt auf robuste Sicherheitsmaßnahmen setzen, sind anfälliger für Angriffe.
  4. Problem der Informationsdurchsickerung: Informationen über versteckte Schwachstellen können durchsickern, was das System plötzlich und unerwartet angreifbar macht.

24.3 Sicherheitsexperten gegen Security by Obscurity

Security by Obscurity ist keine nachhaltige Sicherheitsstrategie. Echte Sicherheit erfordert robuste, transparente und proaktiv gepflegte Sicherheitsmechanismen. Systeme sollten so konzipiert sein, dass sie auch dann sicher sind, wenn potenzielle Angreifer über vollständiges Wissen verfügen.

24.4 Security by Obscurity: Das Beispiel der Enigma

Die Enigma-Chiffriermaschine, die von der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg verwendet wurde, ist ein klassisches Beispiel für die Risiken von Security by Obscurity. Die Enigma basierte auf einem komplexen System von Rotoren und Steckern zur Verschlüsselung von Nachrichten. Ihre Sicherheit beruhte stark auf der Geheimhaltung ihrer Funktionsweise und der verwendeten Schlüssel.

24.4.1 Geheimhaltung als Sicherheitsstrategie

24.4.2 Entschlüsselung durch die Alliierten

24.4.3 Lehren aus der Enigma

  1. Falsches Sicherheitsgefühl: Die Geheimhaltung der Enigma führte zu einem falschen Sicherheitsgefühl, da angenommen wurde, dass die Maschine unknackbar sei.
  2. Unentdeckte Schwachstellen: Da die Enigma und ihre Methoden geheim gehalten wurden, wurden ihre Schwachstellen weder intern noch extern gründlich untersucht.
  3. Fehlende Anpassungsfähigkeit: Die Kriegsmarine erkannte nicht, dass die Enigma geknackt worden war, und passte ihre Strategie nicht entsprechend an.

Die Geschichte der Enigma illustriert eindrucksvoll die Gefahren von Security by Obscurity. Hätte die deutsche Kriegsmarine ihre Verschlüsselungstechniken offengelegt, hätten die Schwachstellen der Enigma identifiziert und behoben werden können. Dies hätte es den Alliierten erschwert, die Verschlüsselung zu brechen. Transparente und robuste Sicherheitsmechanismen sind wesentlich effektiver als die bloße Geheimhaltung.