19 Angriffserkennung,
Angriffsabwehr und Postmortem-Analyse in der IT-Sicherheit
In der IT-Sicherheit sind die Phasen der
Angriffserkennung, Angriffsabwehr und
Postmortem-Analyse essenziell, um effektiv auf
Cyberbedrohungen reagieren zu können. Jede dieser Phasen erfüllt eine
spezifische Rolle im Sicherheitsmanagement und trägt dazu bei, Systeme
und Daten vor aktuellen und zukünftigen Angriffen zu schützen.
19.1 Übersicht der Phasen
Phase
Beschreibung
Schlüsselmaßnahmen
Angriffserkennung
Frühzeitiges Identifizieren von Anomalien und potenziellen
Bedrohungen durch kontinuierliche Überwachung von Netzwerken und
Systemen.
- Einsatz von Intrusion Detection Systemen (IDS) - Nutzung von
SIEM-Lösungen - KI-basierte Analysetools
Angriffsabwehr
Sofortige Reaktion auf erkannte Bedrohungen, um Schäden zu
minimieren und die Integrität der Systeme zu wahren.
- Isolierung betroffener Systeme - Blockierung schädlicher
Aktivitäten - Implementierung von Firewalls und
Anti-Malware-Software
Postmortem-Analyse
Detaillierte Untersuchung nach einem Sicherheitsvorfall, um Ursachen
zu ermitteln und zukünftige Angriffe zu verhindern.
- Ursachenanalyse - Identifikation von Schwachstellen -
Anpassung der Sicherheitsstrategien
19.2 Detaillierte Betrachtung der
Phasen
19.2.1 1. Angriffserkennung
Überwachung und Erkennung: Kontinuierliche Analyse
von Netzwerkverkehr und Systemaktivitäten zur Identifikation von
Anomalien, die auf einen möglichen Angriff hindeuten.
Technologische Hilfsmittel:
Intrusion Detection Systeme (IDS): Erkennen
ungewöhnlicher Aktivitäten und generieren Alarme.
Security Information and Event Management (SIEM):
Zentralisiert die Sammlung und Auswertung von
Sicherheitsereignissen.
Künstliche Intelligenz und Machine Learning:
Automatisierte Mustererkennung zur Identifikation komplexer
Bedrohungen.
19.2.2 2. Angriffsabwehr
Reaktive Maßnahmen: Sofortige Schritte zur
Schadensbegrenzung nach Erkennung eines Angriffs.
Systemisolierung: Trennen betroffener Systeme vom
Netzwerk, um die Ausbreitung zu verhindern.
Schadensbegrenzung: Entfernen von Malware,
Blockieren von IP-Adressen oder Nutzerkonten.
Proaktive Strategien:
Implementierung von Sicherheitslösungen: Firewalls,
Anti-Malware-Software, Intrusion Prevention Systeme.
Regelmäßige Sicherheitsaudits: Überprüfung der
Systeme auf Schwachstellen und Compliance.
19.2.3 3. Postmortem-Analyse
Ursachenanalyse:
Forensische Untersuchung: Sammeln und Analysieren
von Beweisdaten, um den Angriffsvektor zu identifizieren.
Bewertung der Auswirkungen: Ermittlung des
Schadensumfangs auf Daten, Systeme und Geschäftsprozesse.
Lernen aus dem Vorfall:
Identifikation von Schwachstellen: Feststellen, wo
Sicherheitslücken bestehen.
Anpassung der Sicherheitsstrategie: Aktualisierung
von Richtlinien und Verfahren basierend auf den Erkenntnissen.
Dokumentation und Reporting:
Erstellung eines Abschlussberichts: Dokumentation
des Vorfalls und der ergriffenen Maßnahmen.
Kommunikation mit Stakeholdern: Informieren von
Management, Mitarbeitern und ggf. Kunden.
19.3 Integration in das
Sicherheitsmanagement
Ein ganzheitlicher Sicherheitsansatz erfordert die nahtlose
Integration aller drei Phasen:
Kontinuierliche Verbesserung: Regelmäßige
Überprüfung und Aktualisierung der Sicherheitsmaßnahmen entsprechend der
sich wandelnden Bedrohungslandschaft.
Schulung und Sensibilisierung: Fortlaufende
Weiterbildung der Mitarbeiter in Sicherheitsbestimmungen und Best
Practices.
Technologische Aktualität: Investition in moderne
Sicherheitstechnologien und kontinuierliche Anpassung an neue
Bedrohungen.
Die Kombination aus effektiver Angriffserkennung, zeitnaher
Angriffsabwehr und gründlicher Postmortem-Analyse ermöglicht es
Organisationen, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberbedrohungen zu
stärken und langfristig ein hohes Sicherheitsniveau
aufrechtzuerhalten.